Computertomographie (CT)

Die Computertomographie (CT) ist ein modernes, „bildgebendes“ Verfahren, durch das ein detaillierter Blick in den menschlichen Körper möglich wird.

Eine Röntgenröhre umkreist den Patienten und sendet gleichzeitig ein dünnes Röntgenstrahlenbündel aus. Der Röhre gegenüber umkreist ein Detektorsystem den Patienten. Dadurch können Körperorgane in jeder Schicht aus nahezu eintausend Richtungen aufgenommen werden. Dies summiert sich auf hunderttausende von Messwerten, die ein Computer weiter verarbeitet. Das Ergebnis sind überlagerungsfreie Querschnittsbilder der untersuchten Körperregion. Die Messzeit jeder Körperregion beträgt dabei nur wenige Sekunden.

Die Untersuchung ist schmerzfrei und für den Patienten unkompliziert.

Der besondere Vorteil gegenüber dem konventionellen Röntgen ist die bessere Darstellung der Weichteile, d.h. der inneren Organe.

Man kann in kürzester Zeit große Körperabschnitte untersuchen. Durch die besondere Aufnahmetechnik vermeidet man die Überlagerungen von Organen, wie sie im Röntgenbild (Summationsbild) entstehen können und kommt dadurch zu klareren Diagnosen. Durch Nachverarbeitung der gemessenen Daten ist es möglich, dreidimensionale Darstellungen des untersuchten Bereiches zu erzeugen. Außerdem kann man durch Dichtemessungen feststellen, ob es sich z.B. um ein Fettgewebe, Flüssigkeit oder eine feste Gewebsstruktur handelt.

Die Computertomographie hat heutzutage ein sehr breites Einsatzspektrum. Bei Untersuchungen der Lunge, vielen Fragestellungen im Bauchraum (Abdomen) und der schnellen Untersuchung des Kopfes (z. B.) bei der Suche nach Blutungen und Verletzungen kann keine andere Methode so schnell und präzise entscheidende Information liefern. Gerade bei Unfällen und Schlaganfällen ist die Computertomographie unverzichtbar.

Durch eine Erweiterung und Anpassung unserer Gerätetechnik, können wir mithilfe der sogenannten „interativen Rekonstruktion“ bei CT-Untersuchungen bis zu 60% der Strahlendosis reduzieren.

Informationen zur Untersuchung bestimmter Körperregionen

CT Thorax

Mit der Computertomographie der Thoraxorgane können am Lungengewebe frühe Tumorveränderungen entdeckt werden, die noch gut heilbar sind. Auch können auf dem konventionellen Röntgenbild noch nicht zu erkennende Entzündungen bereits eindeutig nachgewiesen werden.

Ein wichtiger weiterer Punkt sind chronische Lungenerkrankungen, die allein mit CT ausreichend sicher diagnostiziert werden können, was wiederum für die Art des therapeutischen Vorgehens sehr wichtig ist.

Auch berufsbedingte Lungenerkrankungen sind hiermit nachweisbar (z.B. Asbestose). Auch die knöchernen Strukturen des Brustkorbskelettes lassen sich mit spezieller Technik des CT sehr gut darstellen (Knochenfenster-Technik).

CT bei Lungenentzündung

CT einer Lungenembolie in koronarer Schichtung

CT bei ausgedehntem Lungentumor

CT einer Lungenembolie in axialer Schichtung

CT Kopf

Die Computertomografie des Kopfes erfolgt dann, wenn zum Beispiel der Verdacht auf das Vorliegen eines akuten Schlaganfalls (Durchblutungsstörung) oder einer akuten Hirnblutung (Bluthochdruck) besteht.

Auch bei Unfällen, die mit einer Kopfverletzung einhergehen, erfolgt als erstes  Computertomografie des Kopfes. Mit Hilfe der Computertomografie können sowohl die Hirnstrukturen als auch die Schädelknochen untersucht werden.

Des Weiteren kann eine exakte Darstellung der Nasennebenhöhlen erfolgen. Dies ist insbesondere dann wichtig, wenn eine Operation geplant ist.

CT Schädel Normalbefund

Computertomografie einer Hirnblutung

CT Schädel ausgedehnter Tumor rechts

CT Hals

Eine Computertomografie des Halses erfolgt häufig dann, wenn tastbare Schwellungen am Hals vorliegen. Meistens handelt es sich um geschwollenen Lymphknoten. Diese können sowohl bei entzündlichen Veränderungen (eher schmerzhaft) als auch bei tumorösen Veränderungen (eher nicht schmerzhaft) auftreten.

Eine weitere Indikation sind Veränderungen an den Speicheldrüsen, wie Speichelsteine, Entzündungen oder auch tumoröse Veränderungen.

Auch in der Nachsorge bereits bekannter Tumorerkrankungen hat die Computertomografie ihren Stellenwert. 

Bei Schlaganfallpatienten kann die CT Gefäßverschlüsse und deren Ursache, z. B. eine ausgeprägte Verkalkung, sicher nachweisen.

Um alle Veränderungen sicher einordnen zu können, muss die Untersuchung mit Kontrastmittel durchgeführt werden.

CT der Halsgefäße in dredimensionaler Darstellung mit Verkalkungen

CT der Herzkranzgefäße (Cardio CT)

Aufgrund unserer technischen Aussattung (Hardware und Software) können wir zur Zeit nur an unserem Standort in Simmern eine CT der Herzkranzgefäße anbieten. Der Standort Cochem folgt, coronabedingt, vermutlich im Herbst.

Eine CT der Herzkranzgefäße ist immer dann sinnvoll, wenn mit anderen Methoden (z. B. Herzultraschall, EKG, etc.) nicht geklärt werden kann, warum jemand ein Engegefühl in der Brust oder Brustschmerzen hat. Auch Patienten, die nicht mittels Herzkatheter untersucht werden können, z. B. wegen einer Kontrastmittelallergie, profitieren von dieser Untersuchung.

Die CT ist eine nicht invasive Methode (im Gegensatz zum Herzkatheter) zur überlagerungsfreien Darstellung aller Herzkranzgefäße. Verkalkungen und deren Außmass werden erkannt und auch quantitativ ausgewertet (Calcium Score).

Wenn die Untersuchung zusätzlich noch mit Kontrastmittel erfolgt, können auch sogenannte "weiche Plaques" (noch nicht verkalkte Fettablagerungen) an den Gefäßwänden erkannt werden. Diese sind besonders tückisch, da sie einreißen oder sich loslösen können. Im schlimmsten Fall ist die Folge ein Herzinfarkt.

In Zusammenschau aller Befund wird zusammen mit dem behandelnden Hausarzt/ Kardiologen und natürlich mit dem Patienten entschieden, ob keine oder eine Intervention (z. B. Gefäßweitung mittels Herzkatheter, Bypass- Op, Blutverdünnung) notwendig ist.

CT der Herzkranzgefäße in dreidimensionaler Darstellung

CT der Herzkranzgefäße in sagitaler Schichtung

CT des Herzens

CT Bauchraum

Die Computertomographie des gesamten Bauchraumes wird häufig noch in der Nachsorge-Untersuchung von Tumorerkrankungen zum Ausschluss von Absiedlungen in den Organen oder Lymphknoten angewendet. Weiterhin kann sie hilfreich sein bei der Analyse von Leberherden oder auch chronischen Bauchspeicheldrüsenentzündungen, die häufig mit feinen Verkalkungen einhergehen.

Zum Nachweis verkalkter Gallensteine ist die Computertomographie hervorragend geeignet und ermöglicht dadurch die Entscheidung für oder gegen eine eventuelle medikamentöse Auflösung.

Sehr gut geeignet ist die CT auch zum Nachweis verkalkter Steine in den Nieren oder ableitenden Harnwegen. Ein wichtiges Einsatzgebiet sind auch knöcherne Veränderungen im Beckenskelett , wie sie bei bösartigen Erkrankungen auftreten.

CT bei Lebermetastasen

CT bei Gallensteinen

CT Wirbelsäule

Soweit verfügbar, erfolgt heute meistenteils die Untersuchung der Wirbelsäule mittels einer MRT. Eine CT der Wirbelsäule ist dann hilfreich, wenn zum Beispiel die knöcherne Situation beurteilt werden muss. Ein Vorteil der CT gegenüber der MRT ist, dass eine CT eines Wirbelsäulenabschnitts nur ca. 1 Minute dauert (MRT ca. 20 Minuten). Die doch deutlich kürzere Untersuchungszeit kommt besonders schmerzgeplagten Patienten, die nicht lange liegen können, entgegen.

CT Knochenbruch

Bei Verdacht auf einen Knochenbruch erfolgt zunächst eine normale Röntgenaufnahme. Gar nicht so selten kommt es vor, dass ein Knochenbruch nicht eindeutig zu sehen ist, oder, dass ein so komplexes Geschehen vorliegt, welches nur durch eine dreidimensionale Darstellung mit hochauflösenden Bildern geklärt werden kann (z.B. ein komplizierter Schulter- oder Beckenbruch).

Auch bei Komplikationen während der Heilung ist die CT sehr hilfreich, da hier nicht oder nur teildurchbaute Brüche oder auch Entzündungen nachgewiesen werden können.

Des Weiteren kann die CT bei Zustand nach operativer Versorgung von Knochenbrüchen mit "Metall" nachweisen, ob zum Beispiel die Schrauben noch richtig fest sind und auch richtig liegen.

Bei Zustand nach Implantation künstlicher Gelenke wird die CT dann eingesetzt, wenn andauernde Schmerzen vorliegen und der Verdacht auf eine Lockerung besteht (normales Röntgenbild).

CT Fraktur Hüftpfanne

CT eines Knochenbruchs des Bodens der linken Augenhöhle

CT nach Unfällen

Aufgrund der Schnelligkeit mit der heute CTs des gesamten Körpers durchgeführt werden können, kommt insbesondere bei schweren Unfällen die sogenannte Traumaspirale zum Einsatz. Innerhalb von ca. 60 Sekunden kann der gesamte Körper, einschließlich des Kopfes, der Organe und der knöchernen Strukturen in hochauflösenden Schichten gescannt werden. Komplexe Geschehen werden so in einem Untersuchungsgang in kürzester Zeit erfasst.

An beiden Standorten gibt es eine sehr enge Zusammenarbeit mit den dort tätigen ärztlichen Kollegen. Die Ergebnisse der Untersuchung werden unmittelbar nach der Untersuchung besprochen. So kann das weitere Vorgehen ohne Zeitverzug geplant werden.

CT Polytrauma mit Darstellung der Wirbelsäule

CT Kiefer/Zähne

Am häufigsten wird heute Eine CT des Kiefers und der Zähne durchgeführt, wenn Zahnimplantate gewünscht werden. Die CT kann hier klären, wie die komplette Situation, insbesondere im Hinblick auf die Knochendicke des Kiefers, aussieht. Ein Implantat ist nur dann erfolgreich, wenn (noch) genügend Knochensubstanz vorhanden ist.

Weitere Indikationen sind unklare Schmerzen bei Weisheitszähnen (Beurteilung der Lage und auch Nähe zu Nerven), bei Kieferschmerzen im Rahmen einer medikamentösen Therapie bei Osteoporose und Tumorerkrankungen, die zu einer Knochenzerstörung (Osteonekrose) führen können.

CT des Rückenmarkkanals

Eine Darstellung des Rückenmarkkanals in der CT (MyeloCT) wird nur noch selten durchgeführt, da die MRT eine Darstellung von Engestellen ohne direkte Einspritzung von Kontrastmittel in den Rückenmarkskanal erlaubt. Somit wird eine MyeloCT dann noch durchgeführt, wenn Kontraindekationen für eine MRT vorliegen. Die enge Indikationsstellung hat dazu geführt, dass nur noch wenige Institute diese Untersuchung anbieten, unsere Praxis gehört aufgrund ihrer jahrlangen Erfahrung dazu. 

CT Arthrografien

Bei bestimmten Fragestellungen ist es nötig, Gelenke nach Einspritzung von Kontrastmittel zu untersuchen. Im Anschluß an die CT gesteuerte Kontrastmitteleinspritzung erfolgt eine CT  oder eine MRT, je nach Fragestellung. Indikationen für eine Arthro CT sind u.a. aufgrund der höheren Ortsauflösung V.a. Knorpelschäden an kleinen Gelenken, für eine MRT z.B. Verletzungen der bindegewebigen Gelenkpfanne des Schultergelenkes.